Der Richter schäumte innerlich vor Wut
Was auch immer ihre Begründung war ihn so früh aus dem Schlaf zu reißen, es musste eine sehr gute sein
Er saß auf seinem Stuhl im Gerichtssaal und wartete darauf, dass der Angeklagte hereingeführt wurde
Wer auch immer es war. Er musste sich auf etwas gefasst machen
Er würde alle amtliche Härte zu spüren bekommen
Nach einer Zeit, die ihm viel zu lange dauerte, wurden die Türen zur Halle geöffnet und ein Mann in Fesseln hineingeführt
Mehrere Sicherheitskräfte bewachten ihn
Der Richter blickte ihn finster an.
Das war also der Mann, der für die Störung sorgte
Er wusste nicht, um was für ein Verbrechen es sich handelte, aber musste ein schweres Vergehen sein
Denn sonst hätten es die Volksvertreter nicht gewagt so respektlos aufzutreten
Sie wollten ihn offensichtlich unverzüglich verhört und bestraft haben
Dem Richter war das nur Recht.
Auch er war entschlossen den Fall so schnell wie möglich zu Ende zu bringen
Er schaute sich den Mann nun genauer an
„… Hmm…“
In seinem Gesicht fand sich keine Spur von Schuld, keine Angst, kein Trotz
Er hatte es schon mit allen möglichen Verbrechern zu tun gehabt
Aber noch nie war jemand zu ihm gebracht worden,
der so viel Güte und Würde ausstrahlte
Von ihm ging eine Ruhe und Erhabenheit aus
Er hatte nicht die Wesenszüge eines Kriminellen
Sondern er machte einen positiven Eindruck auf den Richter
Sodass in ihm selbst eine gewisse Güte geweckt wurde
Während er den Festgenommenen anschaute, kamen auch seine Erinnerungen zurück
Er hatte doch schon einiges von ihm gehört
Gerüchte von verschiedenen Seiten
Berichte von seinen Aktionen in der Öffentlichkeit
Seine Frau hatte ihm auch von ihm erzählt,
Dass er ziemlich viel Aufsehen erregte, durch die Art und Weise wie er Dinge anging
Dass die Leute ihm eigentlich sehr wohlgesonnen waren
Nun war er neugierig, womit die Kläger ihn belasteten
Inzwischen hatten sich etliche Schaulustige im Saal eingefunden
Die Verhandlung war öffentlich
Da waren nicht nur die obersten Geschworenen, Abgeordnete und Bürgermeister, sondern auch ganz normale Leute
Der Richter fragte: „Wer ist dieser Mann? Was werft ihr ihm vor?“
„Er heißt Jesus von Nazareth und er ist ein Betrüger!“
Vielmehr konnten sie nicht sagen, weil sie wussten, dass sie eigentlich nichts beweisen konnten.
Eine öffentliche Untersuchung versuchten sie eigentlich zu vermeiden, denn da würden sie den Kürzeren ziehen
Pilatus war das nicht genug. Also fragte er noch einmal
„Welche Anklage erhebt ihr gegen diesen Mann?“
Die Priester bildeten sich ein wichtig genug zu sein, um ohne großes Nachfragen jemanden zu den Römern zu bringen, um das Todesurteil zu vollstrecken
„Wenn er kein Verbrecher wäre, hätten wir ihn dir nicht übergeben.“
Außerdem hatten sie Angst, dass jemand vom Volk auftauchen würde, der von seinen Wundertaten erzählen würde.
Diese Berichte waren nämlich viel glaubwürdiger als ihre Lügengeschichten
Bisher hatten sie es auch immer wieder geschafft ihre Pläne durchzusetzen,
Denn Pilatus war ein schwacher, unschlüssiger Mann
Er unterzeichnete Todesurteile schnell,
egal ob schuldig oder nicht
Das Leben eines Gefangenen war in seinen Augen nicht viel wert
Doch dieser Gefangene war anders
Er hatte etwas an sich, das Pilatus zurückhielt
Deshalb beschloss er vor einer Verurteilung wirklich herauszufinden, welche Anklagen man gegen ihn erhob und ob diese auch wirklich stichhaltig bewiesen werden konnten
„Wenn euer Urteil ausreicht, warum bringt ihr ihn dann noch zu mir?
Nehmt ihr ihn doch und verurteilt ihn nach eurem eigenen Gesetz!“
„Wir haben ihn schon verurteilt, aber um rechtskräftig zu werden, bedarf es der Bestätigung des Statthalters.“
„Und wie lautet euer Urteil?“
„Wir haben ihn zum Tode verurteilt!“
„Doch nach römischen Gesetz ist es uns nicht erlaubt jemanden zu töten!“
Wie gesagt: Normalerweise war Pilatus weder ein gerechter noch ein gewissenhafter Richter und moralisch schwach,
Aber in dieser Sache weigerte er sich den jüdischen Obersten ihre Bitte zu gewähren
Diese kamen dafür in große Verlegenheit
Sie musste unbedingt ihre Heuchelei verbergen und
Wollten nicht preisgeben, dass sie Jesus aus religiösen Gründen aus dem Weg schaffen wollten
Sie mussten es irgendwie so hinbiegen, dass es aussieht als ob Jesus gegen das öffentliche Gesetz handelte
Anders war es nicht möglich ihn als politischen Straftäter hinzustellen
Jetzt versuchten sie in aller Schnelle falsche Zeugen für ihre Sache zu rekrutieren
Die fanden sie auch und überredeten sie zur Falschaussage:
„Wir haben festgestellt, dass dieser Mensch unser Volk verführt,
Er hält es davon abhält Steuern zu zahlen,
und behauptet er sei der Messias und König“
Die Priester wussten, dass ihre Anklagen jeder Grundlage entbehrten, doch sie leisteten sogar einen Meineid darauf,
NUR um ihr Ziel zu erreichen
Pilatus war aber nicht naiv.
Er glaubte nicht, dass der Gefangene eine Verschwörung gegen den Staat im Sinne hatte
Dazu war er einfach zu ruhig und bescheiden in seinem Auftreten
Das passte mit der Anklage nicht zusammen
Er wandte sich an Jesus: „Bist du der König der Juden?“
Er antwortete „Du sagst es.“
In dem Moment als er das sagte, leuchtete sein Gesicht wie von einem Sonnenstrahl erhellt
„Da hast du es!“,
„Er hat es selbst zugegeben.“
rief der Hohepriester Kajaphas
Auf einmal setzte ein wüstes Geschrei ein
Mit ohrenbetäubendem Lärm stimmte der Pöbel zu.
Sie riefen Anschuldigungen und Beschimpfungen
Pilatus war von diesem Ausbruch bestürzt
Und zugleich war er …
…von Jesu Verhalten erstaunt
Dieser erwiderte kein Wort
Sein Schweigen sprach Bände
Es zeugte nicht nur von seiner Unschuld, sondern von seiner weit überlegenen Gerechtigkeit
Pilatus sah wie er Beleidigungen und Spott ertrug ohne sich dagegen aufzulehnen
Dieser Mann konnte nicht so unaufrichtig und ungerecht sein wie die Priester, die ihn verurteilten
Er hoffte nach wie vor die Wahrheit von Jesus zu erfahren
Also nahm er Jesus beiseite, um Abstand vom Tumult zu haben
Und fragte ihn erneut „Bist du der König der Juden?“
„Redest du aus dir selbst heraus oder haben es dir andere von mir gesagt?“
Mit anderen Worten: Willst du das selbst für dich wissen oder wegen der Anschuldigungen der obersten Priester?“
Pilatus verstand, was Christus damit meinte und eigentlich, insgeheim, wollte er es wissen,
Doch in seinem Herzen regte sich Stolz und so sagte er
„Bin ich denn ein Jude?“
„Die führenden Männer deines eigenen Volkes und die Hohepriester haben dich hergebracht, damit ich dich verurteile. Was also hast du getan?“
Mit dieser Antwort hatte er eine Gelegenheit verpasst aufrichtig zu Jesus zu sein
Doch Jesus gab ihm noch eine weitere Chance, dieses Mal, indem er ganz offen eines deutlich macht
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“
„Wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; nun aber ist mein Reich nicht von hier“
Jesus macht es ihm unmissverständlich klar:
Er begehrte keinen irdischen Thron
„Dann bist du also doch ein König“
Pilatus war anscheinend verwirrt.
Da spricht Jesus von einem Reich und ein Reich hat einen König
Aber sein Reich ist nicht von dieser Welt?
Was soll das bedeuten?
Jesus erklärte ihm:
„Du sagst es, ich bin ein König.“
„Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich der Wahrheit Zeugnis gebe. Der, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“
Oder anders ausgedrückt: Wer die Wahrheit wirklich wissen will, wird meine Worte anhören und nachsinnen, ob sie göttlichen Ursprungs sind.
—————-
Da hatte Jesus etwas gesagt, das selbst seinen Jüngern Probleme bereitete es zu verstehen
„Mein Reich ist nicht von dieser Welt“
Die ganze Zeit hat er immer wieder versucht sie auf den Tag vorzubereiten, an dem sie ihn nicht mehr in Menschengestalt an ihrer Seite haben würden
Er erklärte es ihnen in unterschiedlicher Form
Dass sie festhalten sollten an den Grundsätzen des Himmels
Auch, wenn es in dieser Welt wenig vorteilhaft erschien
Mt 6,19-21
„Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo die Motten und der Rost sie fressen und wo die Diebe nachgraben und stehlen. Sammelt euch vielmehr Schätze im Himmel, wo weder die Motten noch der Rost sie fressen und wo die Diebe nicht nachgraben und stehlen! Denn wo euer Schatz ist, da wird auch euer Herz sein.“
Die Schätze des Himmels zu sammeln?
Und auf der Erde noch beinahe gar nichts davon haben?
Mt 16,24-26:
„[…] Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.“
Oder in Mt 20,25-27:
„Ihr wisst, dass die Fürsten der Heidenvölker sie unterdrücken und dass die Großen Gewalt über sie ausüben. Unter euch aber soll es nicht so sein; sondern wer unter euch groß werden will, der sei euer Diener, und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, gleichwie der Sohn des Menschen nicht gekommen ist, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben zu geben als Lösegeld für viele.“
Sein Leben geben, um es zu retten?
Was gibt es Widernatürlicheres für den Menschen a als das?
Es gibt große Kontraste zwischen den Gesetzmäßigkeiten in dieser Welt
Und der Welt von Jesus
Und obwohl es ihm keine Vorteile, sogar Nachteile bringt
In dieser Welt nach seinen Grundsätzen zu leben
So richtet er sich trotzdem danach
Denn der Sohn Gottes kann sein göttliches Wesen nicht verleugnen
Er machte ihnen klar, wie sein Wesen und sein Reich sich von dem Denken und Trachten der gefallenen Menschheit unterschied
In die Bergpredigt
In den Gleichnissen vom Himmelreich
In der Endzeitrede,
zwei Tage vor dem Ereignis im Gerichtssaal vor Pilatus
in all dem hatte er ihnen niemals irdische Reichtümer,
Macht und Ruhm in Aussicht gestellt
Immer hat er ihnen klar gemacht:
Diese Welt ist nicht unsere Heimat. Wir sind hier nur Pilger und Fremde
Es lohnt sich nicht in diese Welt zu investieren
Denn du wirst es sowieso verlieren
Spätestens aber am vorherigen Abend hätte es ihnen einleuchten müssen:
Jesus verbringt die letzten Stunden mit seinen Jüngern.
Zum Passafest
Wie ein Vater, der seine Kinder zurücklassen muss,
versucht er ihnen in dieser letzten Zeit noch so viel wie möglich mitzugeben,
sie vorzubereiten auf die schwere Zeit ohne ihn
und sie zu trösten
Die Füße wusch er ihnen zum Vorbild:
Der Schöpfer des Universums machte sich zum Diener gefallener Menschen
und veranschaulichte, was er ihnen vorher gepredigt hatte
Er gab ihnen das „neue“ Gebot der Liebe
Mit dem Zweck, dass sie als Jesu Jünger erkennbar wurden
Als Personen einer anderen Welt
Brot und Wein reichte er ihnen zum Abendmahl,
Sein Leib, sein Blut, unter bitterster Qual
Sein Leben zu geben
Und verkündigte ihnen dadurch
Leben trotz Tod
Himmlischen Reichtum trotz irdischer Not
Und er versprach ihnen seine Nähe,
trotz Abwesenheit
Dass er gehe und doch zugleich prophezeit
„Für euch steht eine Wohnung bereit“
Um bis zum Einzug in dieser Welt zu überleben
Wird ihnen wie den Reben
alles Nötige vom Weinstock gegeben
Nur so wird ihnen die Kraft verliehen
In Christus zu bleiben
Und sich nicht an dieser Welt aufzureiben
Wer ihn gesehen hat, der hat den Vater gesehen
Und kann nun besser die göttliche Welt verstehen
…..
Im Johannesevangelium kommt das Wort „Welt“ (kosmos) 79 mal vor, so oft wie sonst nirgendwo im NT
Besonders von Kapitel 14 bis 18, nur fünf Kapiteln
Findet es sich 43 Mal, mehr als die Hälfte von 79
Hier einige Beispiele
15,19 – Wenn ihr von der Welt wärt, so hätte die Welt das Ihre lieb; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt heraus erwählt habe, darum hasst euch die Welt.
16,28 – Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater.
16,33 – Dies habe ich zu euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Bedrängnis; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden!
Und im hohepriesterlichen Gebet (Kap 17) sagte er dann,
Dass er schon vor Grundlegung der Welt existierte (V 5)
Dass er für diese Welt nicht bittet (V 9),
sondern für die, die zwar in der Welt sind (V 11),
aber nicht von dieser Welt (V 14)
dass er nur in die Welt gesandt wurde, um Menschen zu retten (V 18)
Es ist kein Geheimnis:
Jesu Reich,
das Reich, das er mit dir teilen möchte,
ist nicht von dieser Welt
Niemand darf sich so etwas erwarten
Tatsächlich ist die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott (Jak 4,4)
Wir sollen nicht die Welt liebhaben und alles, was in ihr ist, denn die Welt mit all ihrer Lust wird vergehen (1 Joh 2,15-17)
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und dann …. kommt die Festnahme
Sie kommen mit Soldaten, bewaffnet mit Schwertern und Keulen
Denn den, der ihr irdisches Reich in Frage stellt,
Den hassen sie
Als sie nach ihm fragen, stellt er sich mit einer Selbstlosigkeit,
die nicht von dieser Welt kommt,
schützend vor seine Jünger und sagt:
„Ich bin es. Wenn ihr nun mich sucht, so lasst diese gehen!“
Und so nehmen sie ihn
Und lassen diese gehen
Doch nun folgte die ultimative Zerreißprobe für den Körper
und noch mehr … für Jesu Herz
Er trug und erduldete sie mit überwältigender, außerweltlicher Selbstlosigkeit und Liebe
Kümmerte sich eher um seine Mutter
Und um den Schächer am Kreuz neben ihm
Er starb genauso wie er lebte: selbstlos
genauso stand er auch am dritten Tage auf: selbstlos
anstatt in sicherer Entfernung
weit entfernt von Dreck, Tod und Leid
im Himmel an der Seite seines Vaters
Genauso wandelte er die nächsten Tage bis Pfingsten auf Erden: selbstlos
Genauso wurde er entrückt in den Himmel,
von wo aus er jetzt selbstlos sein Reich regiert
Das nicht von dieser Welt ist
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Aber wir?
Wir sind noch hier.
Wir sind noch in der Welt
Von der Sünde gequält
Im Todesleib wie in einem Gefängnis
In der Welt haben wir Bedrängnis
…von allen Seiten
Unser Bedürfnis nach Sicherheit wird allzu oft nicht befriedigt
Nur wenig, worauf wir uns langfristig verlassen können
Sicherheit und Frieden in Europa?
Das ist passé
Jetzt wird aufgerüstet
Materielle Sicherheit?
Inflation von inzwischen 8 % bei Null Sparzinsen
Bitcoin? Unsicherer geht es kaum
Arbeitsplatzsicherheit? àFrag mal die Tausenden, die gerade ihren Job verloren haben
Informationssicherheit? à Frag mal rum wie viele Menschen noch wissen, wem sie jetzt glauben sollen?
Wir sind im postfaktischen Fake- und PseudoFakeNews-Zeitalter,
in dem mehr Verwirrung als Klarheit herrscht, mehr Misstrauen als Vertrauen
Sicherheit in der Beziehung? à
Frag mal all jene, die schon verlassen wurden und nichts geahnt haben.
Oder deren Angehörige plötzlich verstorben sind
Wir haben Bedrängnis von allen Seiten
Der wirtschaftliche Druck, quetscht uns aus wie ein Schwamm
Mietpreise explodieren
Kleine Firmen implodieren
Große Firmen fusionieren, expandieren,
Staaten intervenieren,
Es gibt wenig zu zelebrieren
Denn ob wir stagnieren oder
Gewinne multiplizieren
Die meisten Menschen sind eh nur am Verlieren
Wir haben Bedrängnis von allen Seiten
Der politische und gesellschaftliche Druck nimmt vielen Menschen den Atem
„I can’t breathe!“ – Ich kann nicht atmen!
würgte nicht nur George Floyd mit letzter Kraft hervor
sondern auch die gebärende Frau mit Schutzmaske im Kreißsaal, die körperlich gefordert ist wie ein Marathonläufer
Ich kann nicht mehr, spricht das Flüchtlingskind, dessen Familie nirgendwo willkommen ist
Ich kann nicht mehr spricht so mancher ukrainischer
Aber auch russischer Soldat
Ich kann nicht mehr, spricht der Friedens- oder Umweltaktivist,
der kämpft und kämpft und sich aufreibt ohne nennenswerte Verbesserungen zu sehen
Sein erkämpfter Atom- und Kohleausstieg
Schnee von gestern
Ich kann nicht mehr, sprechen überarbeitete Lehrer, Pflegepersonal, Hebammen, Fabrikarbeiter und viele andere
Ich kann nicht mehr, sagt die Zwangsprostituierte, die keinen Ausweg weiß
Ich kann nicht mehr, sagt er Kindersoldat, dem es genauso geht
Ich kann nicht mehr, sagen so viele Menschen aus unterschiedlichsten Gründen
In der Welt habt ihr Bedrängnis, ABER seid getrost!
In dieser Welt mehren sich Schmerzen und Leid, aber seid getrost!
In dieser Welt gibt es Milliardenhilfen für gesichtslose Banken und korrupte Regierungen anstatt für dringend benötigte Reformen, aber seid getrost!
In dieser Welt gibt wird aufgerüstet für Tod und Leid
Aber seid getrost
In dieser Welt gibt es Krankheiten, die von lästig bis tödlich reichen, aber seid getrost!
In dieser Welt wollen wir nicht sein, aber seid getrost!
Es gibt einen Weg heraus
Dieser… Weg …ist vorgezeichnet,
sodass wir darauf folgen können
Jesus, der Weg,
hat diese Welt überwunden!
All das hat er überwunden
Bei den 40 Tagen in der Wüste hätte er das gute Recht gehabt zu sagen: „Ich kann nicht mehr!
Ich gebe auf.“ à Aber er hat es für dich ausgehalten
Bei der Festnahme, beim Verhör unter Schlägen,
bei der Verurteilung durch sein eigenes Volk sagte er nicht
„Ich kann nicht mehr“
Unter Folter und Spott fiel es ihm nicht ein zusagen
„Ich kann nicht mehr“
Auch am Kreuz, wo jeder Atemzug heftige Schmerzen mit sich bringt,
sagte er nicht „Ich kann nicht mehr“, sondern
„Du wirst mit mir im Paradies sein“
Er gab nicht auf, um der vor ihm liegenden Freude willen
Er überwand in allem und sagt uns
Seid getrost, denn ich habe die Welt überwunden
Mein Reich ist nicht von dieser Welt
Wir sind nur Pilger auf dieser Erde,
zunehmend Fremde
und unser Weg ist der, den Christus vor uns hergegangen ist
Deswegen ist Nachfolge auch Nachfolge
Wir müssen nicht vorangehen, sonst wären wir der Weg
sondern nachfolgen, denn Jesus ist der Weg
Jesus geht voraus.
Wir folgen voll Glauben und Hoffnung nach
Und werden dann bald vollständig
in dem Reich leben,
das nicht von dieser Welt ist
AMEN