Markus 1,9 „Und es geschah in jenen Tagen, dass Jesus von Nazareth in Galiläa kam und sich von Johannes im Jordan taufen ließ.“
„In jenen Tagen“, wann war das? Da ist Markus etwas weniger genau, Matthäus und Johannes ebenso. Nur Lukas schreibt immerhin, dass Jesus ungefähr 30 Jahre alt war, als er mit seinem öffentlichen Dienst begann (Lukas 3,23). Das hilft uns aber auch nicht so ganz herauszufinden wann die Taufe denn nun genau stattfand…oder vielleicht doch?
Die Prophetie der 490 Jahre (70 Jahrwochen) aus Daniel 9 gibt da mehr Aufschluss. Dazu gibt es einen Extra Artikel.
Markus 1,10 „Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er den Himmel zerrissen und den Geist wie eine Taube auf ihn herabsteigen.“
Eine erstaunliche übernatürliche Begebenheit, die so sicherlich bei keiner Wassertaufe heute beobachtbar ist, leider.
Durch dieses Ereignis wird wiederholt, was in Vers 7 und 8 schon angedeutet wurde: Johannes tauft mit Wasser, aber Gott tauft mit dem Heiligen Geist – eine äußere sichtbare Taufe und eine innere Taufe, dessen Sichtbarkeit von innen heraus durch den Lebenswandel sichtbar wird. Die sichtbare Manifestation, die auf Jesus „wie eine Taube“ herabsteigt ist nicht in Form bzw. Gestalt einer Taube, denn es geht um das Herabsteigen des Geistes, das mit dem Herabsteigen einer Taube verglichen wird.
Die Taube ist allerdings auch ein symbolhaftes Tier. „Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!“ (Matthäus 10,16) Sie werden von Jesus als ehrlich und edel dargestellt. Als Opfertiere für die Armen werden sie mit dem einjährigen Lamm als reines, makelloses Opfertier und somit vom Wesen her auf eine Stufe gestellt.
Markus 1,11 „Und eine Stimme ertönte aus dem Himmel: Du bist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe!“
Als ob das Herabsteigen des Heiligen Geistes nicht schon spektakulär genug war, so ertönt jetzt noch die Stimme des Vaters aus dem Himmel. Sowohl der Heilige Geist als auch der Vater sind zusammen mit Jesus im Erlösungswerk vereint. Das himmlische Trio offenbart sich der gefallenen Menschheit in diesem feierlichen Moment und jeder der drei sendet eine Botschaft über seine Rolle: Jesus verkündigt den Tod und die Auferstehung, der heilige Geist demonstriert wie er herabkommt und Frieden in uns schafft, der Vater verkündigt, dass er die Liebe ist.
Wenn der Vater hier den Sohn adressiert, ist davon auszugehen, dass Jesus tatsächlich der buchstäbliche Sohn Gottes ist. Es handelt sich nicht nur um einen Titel, um eine pädagogische Maßnahme, um der Menschheit ein wenig mehr verständlich zu machen wie die beiden zueinander stehen.