Audio:
Vater, es tut mir so unsagbar leid,
dass ich in letzter Zeit,
statt sie mit dir zu verbringen,
beschäftigt war mit ganz anderen Dingen.
Hab versucht die Probleme niederzuringen
Mit menschlicher Kraft
Und es doch nicht geschafft.
Es war eher wie durch Wasser zu gehen
Unzählige Extrarunden zu drehen.
Widerstände ohne Ende
Fäuste statt gefalteter Hände
Sorgen über Morgen
Zerdrücken mich wie Schraubzwingen,
anstatt mich betend auf die Knie zu bringen.
Obwohl ich den Herrn meinen Fels, meinen „Rock“ nenn,
sitz‘ ich auf dem Trock‘nen,
will vor Panik um den Block renn‘
doch ich renne sinnlos im Kreis,
und obwohl ich weiß, wie mein Heiland heißt,
Ist zwischen uns keine „Hot“line, sondern Eis.
Ich hab zwar seine Nummer,
aber ich wähle sie nicht.
Ich verhalt mich wie ein Stummer,
dessen Kehle ganz schlicht … nicht spricht.
Doch warum fällt es mir so schwer,
dass ich einmal mehr,
obwohl ich es viel besser weiß,
mich selbst mit Nichtigkeit abspeis?
Und dabei wartet er nur darauf
Dass ich bei ihm verweile
Mich Ihm aus Herzenslust mitteile,
mir die Kraft hol für die nächste Meile.
Aber ich Narr konsultiere lieber künstliche Intelligenz,
befeuere meine spirituelle Demenz,
und brate und verkomme in menschlich-digitalem Saft,
der eben nur menschlich Begrenztes schafft.
Sodass nun eine große Lücke klafft
Zwischen dem, was Gott möglich machen will und kann
Und dem, was ich als limitierter Mann
Zustande bringe.
Wie schnell sich aber das Blatt wendet
Wenn das Wohlbefinden plötzlich endet,
Wenn mir Leidensdruck gesendet,
meine Lebenskraft gepfändet wird
… von Schmerzen und Leid,
von Schwach- und Krankheit.
Da kann ich plötzlich beten,
wie kein anderer auf dem Planeten.
Da fall ich plötzlich auf die Knie
vergieße Tränen vor Gott wie sonst nie.
Ja, plötzlich bete ich besonders innig,
zeig mich Gott ganz ehrlich trübsinnig
und schütte ihm mein Herz siebenmal aus
berichte ihm ganz offen von der riesigen Monsterlaus,
die mir über die Leber gelaufen ist.
Plötzlich bete ich wie ein richtiger Christ.
Denn nach drei Sätzen Standardgebet,
hat sich der Schmerz noch nicht gelegt.
Er ist noch da, so dominant und so präsent,
fühlt sich an wie das Gegenteil von „Happy End“.
Also bete ich weiter und merke,
dass ich nicht im Ansatz die Stärke besitze,
mich der Hitze und der Donnerblitze
des Lebens zu entziehen.
Ich kann nur zu Jesus fliehen.
[…Pause…]
Und während ich das tu,
während ich ihn aufrichtig such,
im Gebet und manch biblischem Buch,
um selbst den kleinsten göttlichen Tautropfen aufzusaugen,
da öffnen sich mir nach und nach die Augen
und mir wird zunehmend bewusst,
dass ich Gott so wie jetzt, eigentlich immer suchen muss.
Aber warum hab ich’s nicht getan,
sondern nur dann, wenn ein Zahn gezogen gehört.
Hab ich nicht so den Zahn überhaupt erst zerstört?
Indem ich nicht betete,
meine Pläne selbst knetete,
ohne Vollmacht Predigten trompetete?
Wie kann ich künftig auch ohne solche Schmerzen,
Jesus beharrlich und ehrlich, mit ganzem Herzen
Im Gebet begegnen, statt ihn zu vergessen?
Er will mich doch segnen und nicht stressen,
mit Gnade beregnen, unmöglich zu messen!
Ich seh, dass mir nur zwei Optionen bleiben
Vielleicht kann mir mein Phone Erinnerungen schreiben,
mich mit technischer Hilfe in Gottes Thronsaal treiben,
Immerhin, das ist besser als nichts,
aber angesichts des Emotionsverzichts,
glaub ich, dass das auf Dauer ziemlich trocken wird,
irgendwie mechanisch, gezwungen,
also nicht von innen heraus gedrungen.
Ich könnte Jesus auch um Krisen bitten,
Um Schwierigkeiten bei allen Schritten,
sodass ich immer auf die Knie geh,
weil ich keinen anderen Ausweg seh.
Ob Gott da mitgeht weiß ich nicht,
ich vermute, dass ich so aus seiner Sicht
das Problem nicht nachhaltig löse,
Vielleicht wär ich frustriert und ständig auf ihn böse.
Also nein, das kann nicht die Lösung sein.
Und so bleib ich auf der Suche nach mehr
Renn verzweifelt der Wahrheit hinterher,
der Wahrheit übers Gebet wie Gott es meint,
Damit ich endlich ständig, mit ihm vereint,
ein geistgeführtes Leben führe,
endlich stetig seine Nähe spüre.
Und dann realisier ich, dass diese aufrichtige Suche
Mein Herz auf Gott richtet, wie aus dem Buche.
Durch mein Kopfzerbrechen über das Gebet
Ist auch meine Beteflaute irgendwie verweht.
Weil Gott ja sowas auch schon als Gebet versteht.
Hinter dieser Sehnsucht, hinter diesem Ziehen,
Steckt der Schöpfer aller Galaxien.
Er geht uns ständig nach, macht uns wach,
wenn irdischer Krach die Connection unterbrach,
zwischen ihm und mir,
Damit ich nicht erfrier
vor lauter Funkstille und Beziehungseis,
Das ist nämlich wie ein Teufelskreis,
Je mehr ich mich von Gott entferne,
desto mehr fehlt mir auch sein Wort,
durch das ich Gottes Liebe und seinen Willen lerne,
das mir den Weg wie eine Laterne
in seine Arme zeigt.
Sein Ohr ist uns stets zugeneigt,
bereit den stummsten Hilferuf zu hören,
und uns dann sofort versichert,
dass wir noch immer zu ihm gehören.