Markus 1,23: Und es war in ihrer Synagoge ein Mensch mit einem unreinen Geist, der schrie
Ein unreiner Geist, der in einem Menschen ist, sein Verhalten beherrscht und steuert? Das ist schon wirklich gruselig. Sowas haben die meisten vermutlich noch nicht erlebt, aber es scheint sowas tatsächlich zu geben, auch heute.
In dieser Begebenheit wird geschrieben, dass der besessene Mensch schreit und dadurch sehr disruptives (aus der Ruhe bringendes) Verhalten mitten in der gefüllten Synagoge an den Tag legt.
Markus 1,24: und sprach: Lass ab! Was haben wir mit dir zu tun, Jesus, du Nazarener? Bist du gekommen, um uns zu verderben? Ich weiß, wer du bist: der Heilige Gottes!
Eine obskure, kognitiv dissonante Situation ist dies: ein einzelner Mensch spricht von sich selbst in der Mehrzahl, einerseits respektlos und feindselig („Was haben wir mit dir zu tun?“), andererseits um Gnade flehend („Lass ab von uns! […] Bist du gekommen, um uns zu verderben?“) und dann offenbart er auch noch, dass er um die Identität Jesu weiß. Da scheint eine Geschichte dahinter zustehen, die man kennen muss, um die Bedeutung dieser Worte zu verstehen. Die beiden scheinen sich in der Vergangenheit schon mal begegnet zu sein und es gibt offensichtlich einen Konflikt.
Tatsächlich handelt es sich hier um den größten Konflikt, der sich im Universum je zugetragen hat.
Markus 1,25: Aber Jesus befahl ihm und sprach: Verstumme und fahre aus von ihm!
Die Reaktion Jesu zeigt wer im Konflikt die Oberhand hat. Zwei Imperative, „verstumme und fahre aus von ihm!“ Gott, der Sohn, duldete diese Art von feindseligen und aufrührerischen Worten nicht uns setzte seinen Willen mit seinen Worten um.
Markus 1,26: „Da zerrte ihn der unreine Geist hin und her, schrie mit lauter Stimme und fuhr von ihm aus.“
Anstatt gleich auszufahren, ist der unreine Geist nicht bereit sofort nachzugeben, sondern wehrt sich noch. Doch dem mächtigen Wort Gottes hat er nichts weiter entgegenzusetzen. Unter Protest und Geschrei zieht er von dannen. Der Mann ist befreit. Das Verhalten des Dämons erinnert an Offenbarung 12,12, wo steht, dass Satan großen Zorn hat, da er weiß, dass er nur wenig Zeit hat bis er endgültig vernichtet wird. So auch der Dämon hier. Obwohl Widerstand zwecklos ist, versucht er in seinem rebellischen und boshaften Zorn noch möglichst viel Schaden und Leid anzurichten. Diese irrationale Sturheit scheint charakteristisch für das Böse zu sein und zeigt sich auch regelmäßig in Menschen. Jesus hilft uns dies zu überwinden.